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Freitag, 29. Juli 2016

Idi i smotri


Regie: Elem Germanowitsch Klimow, 1985

Der Film erzählt die Geschichte des 12-jährigen Fljora, eines weißrussischen Bauernjungen zur Zeit der deutschen Besatzung. Nach dem Untergang der deutschen Armee in Stalingrad ziehen Einheiten der Waffen-SS durch Weißrußland und ermorden die Einheimischen.
628 Dörfer fallen den Gräueltaten zum Opfer. Fljora schließt sich den Partisanen an und muss, nach einem Überfall deutscher Fallschirmjäger auf das Lager, fliehen. Ein Massaker der SS überlebt der Junge.
In eindringlichen, teilweise erschreckenden Bildern, erzeugt der Film eine unwohle Endzeitstimmung. Der kahle und hintergründige Soundtrack unterstreicht die Grausamkeit und den Horror der Bilder.
Anders wie in Hollywood, werden die Bilder hier nicht durch Explosionen, Schlachten und Effekten dominiert, sondern mit einem extrem authentischen und realistischen dreckigen Bild. Fast dokumentarisch fängt die Kamera Gesichter in Nahaufnahmen, ausladende Waldgebiete und graue Landschaften ein. Manche Szenen sind großartig gefilmt, die oft Verzweiflung, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit symbolisieren. Überhaupt ist die Kameraarbeit absolut großartig und beeindruckend - typisch russisch halt.
Untypisch auch die geringe Gewaltdarstellung in exzessiven Bildern, die kaum vorkommt. Dafür ist der psychische Horror umso grausamer und viel bedrückender und gnadenloser als in allen Kriegsfilmen, die ich kenne.
Die Schlussszene gehört übrigens zu den eindrucksvollsten montierten Szenen, die ich gesehen habe.
Ein Film der null unterhält, dafür aber zeigt!

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