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Sonntag, 4. Februar 2018

Weakling - Dead as Dreams

Weakling-Dead-as-Dreams

Machen wir uns nichts vor, der Kult um den skandinavischen Black Metal endete spätestens mit dem Ende der 1990er Jahre. Die vielen Klassiker und richtungsweisenden Alben, die zwischen 1991 und 1995/96 entstanden sind, gehören auch weiterhin in jede Black Metal Sammlung.
Jedoch wurden auch die aus meiner Sicht eher zweitklassigen skandinavischen Bands wie TAAKE, KAMPFAR, GEHENNA, GORGOROTH, SETHERIAL oder auch CARPATHIAN FOREST immer den unskandinavischen Bands vorgezogen.
Bands aus Frankreich, Deutschland, der östlichen Region und besonders aus Amerika, hier ganz speziell aus den USA, wurden selten beachtet. Die Epigonen aus Norwegen und Schweden brüsteten sich mit ihren Demos, welche die Bands mit der Frühneunziger Szene in Verbindung bringen sollten, brachten dann aber ab 1997 regelmäßig eher durchschnittliche Genre-Alben auf den Markt.
Was außerhalb der skandinavischen Szene passierte, blieb weitgehend unbeachtet. In Frankreich und Amerika entstand mit den Jahren der „Unbedeutsamkeit“, eine Szene, die in den folgenden Jahren die Skandinavier aus meiner Sicht überrennen sollte.
Die Ursuppe entstand mit der Jahrtausendwende in San Francisco. Die Band WEAKLING veröffentlichte im Jahr 2000 das bis heute einflussreiche und so wichtige Album “Dead as Dreams“ und läutete damit eine neue Generation ein.
WEAKLING sprengten mit ihrer Vision von Black Metal Grenzen, komponierten Epen zwischen 10 und 20 Minuten, erschufen einen völlig neuen Sound und brachten das Songwriting innerhalb der Szene auf ein höheres Level. Wie groß der Einfluss von “Dead as Dreams“ auch heute noch ist, lässt sich an fast jeder US Black Metal Band erkennen. Am deutlichsten wohl bei WOLVES IN THE THRONE ROOM zu erkennen, tauchen die Einflüsse von WEAKLING bei vielen amerikanischen Black Metal Bands auf.
Auch wenn der Sound von WEAKLING von den großen norwegischen Bands beeinflusst ist, haben sie mit diesem Album den Prototypen des US Black Metal erschaffen. Ausuferndes Songwriting, komplexe Strukturen, kantige und teils lavaartige Riffs, aberwitzige Melodien, die nicht sofort zünden, dann aber der pure Wahnsinn sind, Doom, ein wenig Noise und Sludge, markantes Geschrei und ein Gespür für pure Emotionen.
“Dead as Dreams“ ist schlichtweg perfekt. Ein rundum begeisterndes Kunstwerk, welches mit Worten nur schwer zu deuten ist.
Ein Werk, welches sich auch nur entfaltet, wenn es als Gesamtwerk gehört wird. Ohne weitere Worte zu verschwenden, gehört “Dead as Dreams“ zu den bedeutendsten Black Metal Alben und ist aus meiner Sicht der größte Klassiker, der außerhalb der skandinavischen Grenzen nach 1996 entstanden ist.

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